Liebes Lieschen,
nun siehst du uns schon seit einem Jahr zu, wie wir immer noch um dich weinen und dich wieder und wieder in unsere Mitte wünschen.
Mit deinem unerschütterlichen Glauben an das Gute im Menschen, wolltest du mit liebenden Augen und deinem Vertrauen-Zauberstab die dunkle Seite des Lebens heilen.
Wir werden dich gedanklich immer ganz fest in unsere Arme schließen und an dich und deine magische Kraft denken: Wenn wir am Boden zerstört sind, wenn wir uns zerrissen und fassungslos fühlen und wenn wir nicht weiterwissen.
Ein Satzfetzen drang an mein Ohr: Die eine Mama hätte ihr Kind noch, wohingegen dein Bett leer bleibt...
Dein „Bett“ ist niemals leer. Du bist immer da, wo wir sind. Mit deinem Lachen, deiner Freude, deiner Anteilnahme, deinem Vertrauen, deinem Glauben an das Edle im Menschen.
Die theoretische Frage ist auch: Wie würde ich überhaupt der Herausforderung begegnen (können), die Mama eines so traurig gepeinigten Seelenkindes sein? Eine Mama einer verirrten Seele, an der dunkle Mächte zerren und sie durch die finstersten Winkel jagen? Was haben sich diese armen Seelenkinder selbst angetan?
Du hast schon längst deinen heilenden Zauberstab hervorgeholt.
Können wir es schon?
Können wir schon heilen angesichts des Unbegreiflichen?
Es ist so schwer...
Gilt es, eine Entschuldigung anzunehmen, die es nie gegeben hat?
Lieschen, wie schön dass du da bist. Immer hier, unter uns. In unseren Herzen. Denn nur die sind da, an die wir in hoher Schwingung denken, die wir lieben und verehren.
Oft werden wir noch weinen und dich vielleicht fiktiv fragen: Was, den Freund hättest du gut gefunden? Was, diesen Beruf willst du wählen? Der Kontakt mit dir wird immer bleiben, die „Unterhaltung“.
Was wisperst du da noch?
Ja, du wünschst dir, deine Familie wieder glücklich zu sehen.
Liebes, sie geben sich alle Mühe, es ist eben schwer, unter Schmerzen zu lachen. Mit jedem Tag versuchen sie es vielleicht ein kleines bisschen. Du möchtest Sternenstaub herunterrieseln lassen? Ah ja, das spüren sie bestimmt.
