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* Luise *gestorben am 12. März 2023

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Sehr geehrte Familie, Eltern, Angehörige, Freunde, Menschen, die diesem Kind aufs Engste verbunden sind,
"waren", nein, das möchte ich nicht formulieren, denn so lange Sie alle leben, so lange wird diese Verbundenheit, diese Liebe, diese Hinwendung bestehen bleiben.
Der Tod dieses Kindes macht etwas mit einem, etwas Tiefes, etwas, das einen bewegt und nicht mehr loslässt, auch mit der Frage ohne Antwort: wo leben wir eigentlich, in was für einer Welt, in was für einer Gesellschaft?
Angeblich leben wir hier in einer ziviliserten Gesellschaft, in einer ohne Hunger, Not, mit Krankheitsfürsorge, mit existentieller Absicherung über die Sozialämter und und und. Uns allen geht es, mit Verlaub mit Blick auf meine Formulierung, verdammt gut.
Und dann passiert dass, was Ihnen passiert ist. Unvorstellbar, unfassbar, unglaublich, das Schlimmste, was es geben kann und ja, ich kenne Sie nicht, habe dieses wunderhübsche, so froh und lebendig aussehende Kind auf den Fotos nicht gekannt, und ich habe dennoch mit Ihnen geweint. Nicht Ihre Trauer, nicht Ihre Tränen, aber die Tränen einer Frage nach dem Warum, nach dem was passiert hier in diesem Land. Was ist so falsch gelaufen, dass Kinder zu Mördern werden. ja, Kinder heutzutage mehr denn je sind grausam im miteinander, im Mobbing, im Neid, im Wettstreit, den Werbung, Influencer, Fernsehen, Streamings und soziale Medien verursachen. Gewaltverherrlichende Filme, PC-Spiele, alles mag seinen Beitrag leisten, dass Kinder nicht mehr wirklich Kind sein können, auch fehlende Vorgaben in Sachen Unterricht und Schule. Lernen Kinder noch von klein auf miteinander respektvoll umzugehen, ebensolches mit Erwachsenen, mit Haustieren? Und sorgen Ballerspiele nicht dafür, dass KInder nicht mehr reflektieren können, was tot heißt, nicht mehr aufzustehen nach einem Angriff. Ich weiß es nicht und ich weiß keine Antwort für Sie, die Sie sich so sehr und unendlich quälen müssen. In sozialen Netzwerken gab es so viele nicht zu ertragende Angriffe gegen Sie, von wegen ein Kind nicht allein gehen zu lassen auf einen solchen Heimweg. Grämen Sie sich bite nicht darüber, machen Sie sich keine Vorwürfe, wenn die "Freundinnen" sich wie auch immer rächen wollten oder so, sie hätten es auch auf dem Schulweg oder sonstwo getan, irgendwann, vielleicht nicht an diesem schicksalhaften Tag. Ich möchte Ihnen unbekannterweise mein tiefstes Mitgefühl versichern, Ihr Leben wird nie mehr so sein wie zuvor, Ihr Vertrauen in andere Menschen, andere Kinder, es wird es nicht mehr geben können, egal wann, wo oder wie. Ihr Leben ist mit dem so grausamen, gewaltsamen Tod Ihrer Tochter gezeichnet. Ich wünsche Ihnen allen unendlich viel Kraft, das durchzustehen, was gerade aktuell passiert, ich wünsche Ihnen viel Kraft für die Trauerfeier und für Ihr weiteres Leben, ja, mir fehlen da die Worte um zu formulieren, was micht bewegt,denn mit dem zu leben, womit sie jetzt leben müssen, das ist so unendlich unvorstellbar. Alles, alles, alles Gute für Sie alle, ich umarme Sie in Gedanken, wirklich Trost spenden kann auch ich nicht, kann niemand. Das können nur Sie im gemeinsamen Miteinander.